Im Herbst 2018 habe ich das Projekt „Trauer und Fußball“ initiiert, das den vielseitigen und kreativen Umgang mit Tod und Trauer im Fußball und seiner Fankultur erforscht und sichtbar macht.
Trauer und Fußball, wie passt das zusammen?
Fast nirgend ist das (Tabu)thema Tod und Trauer so sichtbar wie im Fußball. Man denke nur an die Schweigeminute, den Trauerflor, die Choreographien für verstorbene Fußballer*innen oder Fans sowie das Verlesen von Nachrufen auf verstorbene Fans in der Halbzeitpause beim 1. FC Union Berlin. Darüber hinaus gibt es viele weitere Trauer-, Gedenk- und Abschiedsformen rund um den Fußball und seine Fankultur.
Was war die Motivation dieses Thema zu untersuchen?
Meine Motivation zu diesem Projekt entstand durch meine eigene Erfahrung, dass der Fußball mir nach dem Tod meiner beiden Kinder die Möglichkeit gegeben hat, Kraft zu tanken, abzuschalten und 90 Minuten allen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Auch heute ist der Fußball für mich immer noch eine wichtige Kraftquelle und Ressource.So wurde das Thema „Trauerkultur im Fußball“ für mich eine Herzensangelegenheit. Seit 2006 sammle ich Artikel aus Zeitungen und Fanzines, Fotos, Aufsätze, Zitate etc., die sich mit Fußball und Tod und Trauer beschäftigen.
Wie kam es dann zu diesem Projekt?
Im Rahmen einer Weiterbildung schrieb ich eine wissenschaftliche Arbeit, die sich damit beschäftigte, was passiert, wenn Trauer und Fußball aufeinandertreffen. Welchen Beitrag kann Fußball zur Trauerkultur leisten? Daraus entstand dann das Projekt „Trauer und Fußball“.
Was macht das Projekt jetzt genau?
Das Projekt „Trauer und Fußball“ zeigt den vielseitigen Umgang mit Tod und Trauer im Fußball und seiner Fankultur. Dazu werden die verschiedenen Ausdrucksformen der Trauerkultur im Fußball gesammelt, geordnet, erforscht und verfügbar gemacht. Die Schwerpunkte des Projektes sind „Fußball als Ressource in Zeiten von Trauer“ und „Fußballmemorialkultur in UK“. Darüber hinaus bietet das Projekt verschiedene Angebote für Vereine, Fanprojekte, Fans und die interessierte Öffentlichkeit an.
Einen guten Einblick in das Projekt können Sie in dem Stück vom Deutschlandfunk Kultur von Sabine Gerlach hören „Was Tod, Trauer und Fußball verbindet“.
Wo gibt es weitere Informationen zu dem Projekt?
Auf der Website des Projekts finden sich viele spannende Informationen rund um das Thema Trauer und Fußball. Ebenso können Sie dort eigene Publikationen von mir lesen sowie was die Presse schreibt. Unter Auswärts finden sich die aktuellen Termine und Orte, an denen ich mit dem Projekt anzutreffen bin.
Wie kann man das Projekt unterstützen?
Die Möglichkeiten der Unterstützung sind vielfältig. Genauere Informationen finden sich hier.
Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme und jeden Austausch, da uns Netzwerken sehr am Herzen liegt.